incidents: 15880

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15880 Am 17. Juli 2013 wird in Kaufbeuren ein Mann aus Kasachstan von einem Neonazi getötet. Zum Tatzeitpunkt findet in Kaufbeuren findet gerade das Tänzelfest statt. Zum Ende des Fests beginnen mindestens sieben, zum Teil alkoholisierte, Männer im Alter von 22 bis 53 Jahren auf der kleinen Straße hinter dem Zelt, drei Spätaussiedler zu provozieren. Sie beleidigen die drei Männer rassistisch. Schließlich attackieren sie sie auch körperlich. Die Angegriffenen setzen sich gegen die rassistischen Schläger erfolgreich zur Wehr, erleiden dabei allerdings leichte Verletzungen. Als sich Security-Kräfte zu der Schlägerei begeben, folgt ihnen eine fünfköpfige Gruppe aus reiner Neugier. Unter ihnen ist der 34-jährige Familienvater aus Kasachstan. Die aus Thüringen stammenden Angreifer beginnen nun auch die dazukommende, unbeteiligte Gruppe zu provozieren. Unvermittelt schlägt der 36-Jährige Thüringer, der Verbindungen in die rechte Szene hat, dem 34-jährigen Kasachen mit einem Fausthieb auf den Kopf. Der Mann bricht bewusstlos zusammen. Trotz Reanimationsversuche vor Ort, stirbt er kurze Zeit später im Krankenhaus. Auf der bisherigen Grundlage der Informationen im Fall Kaufbeuren hat sich die Amadeu Antonio Stiftung dazu entschieden, den 34-jährigen Familienvater, der eine Ehefrau sowie die sechs und zehn Jahre alten Kinder hinterlässt, in die Liste der Todesopfer rechter Gewalt aufzunehmen. Da die Polizei nun auch die Möglichkeit einer rechtsextrem motivierten Tat näher prüfen wird, bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse sich bei den weiteren polizeilichen Ermittlungen ergeben werden. Rassismus sei nach Ansicht des Landgerichts für die Tat jedoch nicht ausschlaggebend gewesen, denn es konnte „kein Bezug zu einer rechtsradikalen Tat“ hergestellt werden. Vielmehr sei der 34-jährige Familienvater aus reinem Zufall Opfer der tödlichen Attacke geworden, mit der der Täter seine Aggressionen über die zuvor gescheiterte Auseinandersetzung hätte abreagieren wollen. Dass der Thüringer bereits davor zu jener Gruppe gehörte, die ebenfalls aus Kasachstan stammende Spätaussiedler rassistisch provozierte, schien an der Theorie des Zufallsopfers keine Zweifel zu wecken. Juristisch abgeschlossen ist der Fall noch nicht: Nach der Revision von Staatsanwaltschaft und Angeklagtem kann mit einem weiteren Prozess gerechnet werden. Unabhängig von dessen Ausgang ist jetzt aber die Zivilgesellschaft gefragt, um die Erinnerung an den zweifachen Familienvater auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. 2013-07-17 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/konstantin-m/ aas-trg-post-38899 Kaufbeuren Kaufbeuren Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Konstantin M. (Verdachtsfall)     87600 Kaufbeuren 47.87972 10.62399   34 Jahre 0       Kaufbeuren Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
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