incidents

Data source: Verschiedene Organisationen und Projekte

3 rows where chronicler_name = "Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung" and district = "Dessau"

View and edit SQL

Suggested facets: official, date (date)

district

  • Dessau · 3

chronicler_name

  • Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung · 3
id ▼ description date url rg_id city county chronicler_name title factums motives postal_code state latitude longitude address age official tags contexts orig_county orig_city country orig_address district street house_number point_geom
15805 Am 11. Juni wird der 39-Jährige Alberto Adriano in der Nähe des Stadtparks in Dessau (Sachsen-Anhalt) von drei Neonazis massiv attackiert. Der aus Mosambik stammende Mann stirbt drei Tage später an seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Alberto Adriano ist auf dem Nachhauseweg von einer Abschiedsfeier, da er geplant hatte seine Familien in Mosambik zu besuchen, als er auf die Gruppe Neonazis trifft. Der 24-jährige Enrico H. schlägt zuerst zu. Nach diesem ersten Schlag beginnt ein nicht enden wollender Gewaltexzess gegen den bereits bewusstlos geschlagenen Alberto Adriano. Die drei Neonazis treten und schlagen auf ihn ein, schleifen ihn in den Park, wo sie ihn weiter mit Tritten und Schlägen traktieren. Erst als die Polizei eintrifft, lassen sie von ihrem Opfer ab. Alberto Adriano stirbt am 14. Juni 2000 an seinen schweren Verletzungen. Am 30. September verurteilt das Oberlandesgericht Halle den 24-jährigen Enrico H. zu lebenslanger Haft. Der 16-jährige Christian R. und der gleichaltrige Frank M. erhalten eine Haftstrafe von jeweils neun Jahren. Der Richter stellte in seinem Urteil fest, dass die Täter genau wussten, was sie taten, „sinnlos, grundlos und erbarmungslos“. Reue hätten die Täter während der Gerichtsverhandlung „in ernsthaftem Maße nicht gezeigt“. Das hohe Strafmaß begründete der Richter damit, dass dieser rechtsextremen Gewalt, die Alberto Adriano das Leben kostete, ein Ende gesetzt werden müsse. Die Band „Brothers Keepers“, die sich mit ihrer Musik gegen Rassismus und Fremdenhass engagiert, veröffentlichte in Gedenken an Alberto Adriano den Song „Adriano (Letze Warnung)“. Zudem findet jedes Jahr am 11. Juni eine Gedenkveranstaltung für Alberto Adriano im Stadtpark von Dessau statt. In diesem Park findet sich auch in Erinnerung an den 39-jährigen Familienvater, der seine Frau und drei Kinder hinterließ, ein Gedenkstein mit der Inschrift „Alberto Adriano, Opfer rechter Gewalt“. 2000-06-14 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/alberto-adriano-staatlich-anerkannt/ aas-trg-post-38763 Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Alberto Adriano     06844 Dessau 51.83575 12.24279   39 Jahre 1       Dessau Deutschland   Dessau     <Binary data: 60 bytes>
15852 Am 7. Januar 2005 kam der damals 36-jährige Asylbewerber Oury Jalloh aus Sierra Leone in den Kellerräumen einer  Dessauer Polizeidienststelle ums Leben. Die Todesumstände sind bis heute noch nicht hinreichend geklärt, obwohl sie den Verdacht eines rassistisch motivierten Mordes nahelegen. Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh kämpft seither um politische und juristische Aufklärung des Falls. Beschäftigt man sich mit dem Fall Oury Jalloh, über den mittlerweile eine Vielzahl an Pressemeldungen und Berichten vorliegt, so zeichnet sich ein Bild, das durchsetzt ist von Ungereimtheiten, Widersprüchen und Verfehlungen. Sechs Umzugskartons soll die Ermittlungsakte inzwischen umfassen, zwei Prozesse wurden geführt, etliche Gutachten erstellt. Dabei klingt die offizielle Version der Polizeibeamten vergleichsweise einfach: Jalloh wurde an jenem Abend in Gewahrsam genommen, weil er sich bei einer Personenkontrolle nicht ausweisen konnte. In der Gewahrsamszelle 5 des besagten Polizeireviers soll er sich dann mit einem Feuerzeug, das bei der Leibesvisitation übersehen wurde, selbst entzündet haben. Doch betrachtet man den Fall genauer, kommen einige Fragen auf: Jalloh war zu seinem Todeszeitpunkt an Händen und Beinen fixiert – auf einer feuerfesten Matratze. Die Sprechanlage, die der Überwachung des Inhaftierten diente, war ausgeschaltet. Ebenso der Feueralarm. Die Zelle wurde erst kontrolliert, als der Lüftungsschalter ansprang und wegen der Rauchentwicklung keine Hilfe mehr geleistet werden konnte. Als die Feuerwehr endlich anrückte, wurde dieser nicht mitgeteilt, dass sich eine Person in der Zelle befand. Überrascht fand sie den verkohlten Leichnam Jallohs. Das Fehlverhalten der Beamten setzt sich auch nach dem Brand fort: So bricht die der Beweissicherung dienende Aufnahme des Videografen ab, noch bevor möglicherweise wichtige Details erkennbar werden. Aufgrund technischer Fehler, so die Verteidigung. Obwohl die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar waren, beginnt das Video mit der Aussage: „In dieser Z… 2005-01-07 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/oury-jalloh/ aas-trg-post-38845 Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Oury Jalloh     06844 Dessau 51.83575 12.24279   36 Jahre 0       Dessau Deutschland   Dessau     <Binary data: 60 bytes>
15867 In der Nacht zum 1. August 2008 stirbt der geistig behinderte Hans-Joachim Sbrzesny in einem Park in Dessau (Sachsen Anhalt). Die Täter Sebastian K. (23) und Thomas F. (34), zwei alkoholisierten Rechtsextremisten, entdecken den 50-jährigen schlafend auf einer Bank im Park. Es ist vor allem Sebastian K. der mit extremer Brutalität gegen das Opfer vorgeht. Er attackiert das wehrlose Opfer unter anderem mit einem mehr als fünf Kilogramm schweren Müllbehälter. Auf den Handys der Täter finden die Polizisten später unter anderem Hakenkreuze, die Parole „Juden sind unser Unglück“ und Lieder rechtsextremistischer Bands wie der „Zillertaler Türkenjäger“. In einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dessau heißt es: „Die Nachforschungen haben allerdings schlüssige Hinweise dafür erbracht, dass beide Beschuldigte von rechtsextremen politischen Positionen beeinflusst sein könnten. Daher gehen die Ermittlungsbehörden auch der Hypothese nach, dass rechtsextreme Gewalt verherrlichendes und zugleich menschenverachtendes Gedankengut, wie es u.a. in der rechtsextremen Musikszene verbreitet wird, tatauslösend war.“ Diese Annahme vertritt der Staatsanwalt auch vor Gericht. In seinem Plädoyer attestiert der Oberstaatsanwalt Sebastian K. und Thomas F. eine „tiefe innere Miss- und Verachtung“ für ihr Opfer. Sie hätten aus einem „Gefühl der Überlegenheit“ heraus den Entschluss gefasst, ihn zu töten. Im Prozess berichtet ein Zeuge zudem, Sebastian K. habe in der Untersuchungshaft das Opfer einen „Unterbemittelten“ genannt, der es „nicht anders verdient“. Trotz all dieser Hinweise sieht das Landgericht Dessau kein rechtes Motiv, und verurteilt im April 2009 beide Angeklagten wegen Mordes „aus einem sonst niedrigen Beweggrund“. Sebastian K. erhält eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Mittäter Thomas F. wurde zu einer Freiheitsstrafe von 12 Jahren einschließlich Alkoholtherapie verurteilt. Dem alkoholkranken Thomas F. wurde vom Gericht verminderte Schuldfähigkeit attestiert, weil er tagsüber so viel Bier getrunken hatte, dass er zur Ta… 2008-08-01 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/hans-joachim-sbrzesny/ aas-trg-post-38865 Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Hans-Joachim Sbrzesny     06844 Dessau 51.83575 12.24279   50 Jahre 0       Dessau Deutschland   Dessau     <Binary data: 60 bytes>

Advanced export

JSON shape: default, array, newline-delimited, object

CSV options:

CREATE TABLE incidents (
	id INTEGER NOT NULL, 
	description TEXT, 
	date DATETIME, 
	url TEXT, 
	rg_id TEXT, 
	city TEXT, 
	county TEXT, 
	chronicler_name TEXT, 
	title TEXT, 
	factums TEXT, 
	motives TEXT, 
	postal_code TEXT, 
	state TEXT, 
	latitude TEXT, 
	longitude TEXT, 
	address TEXT, 
	age TEXT, 
	official BOOLEAN, 
	tags TEXT, 
	contexts TEXT, orig_county TEXT, orig_city TEXT, country TEXT, orig_address TEXT, district TEXT, street TEXT, house_number TEXT, "point_geom" POINT, 
	PRIMARY KEY (id), 
	CHECK (official IN (0, 1))
);
CREATE INDEX ix_incidents_8bf74999a70a0675 ON incidents (rg_id);
Powered by Datasette · Query took 1314.022ms · Data source: Verschiedene Organisationen und Projekte