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  • Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung · 12
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15806 Am 14. Juni 2000 erschießt der 31-jährige Rechtsextremist Michael Berger in Dortmund und Waltrop (Nordrhein-Westfalen) drei Polizisten und anschließend sich selbst. Bei einer polizeilichen Routinekontrolle wird Berger mit seinem Auto angehalten, da er nicht angeschnallt ist. Plötzlich eröffnet er das Feuer gegen die zwei Polizeibeamten. Der 35-jährige Polizeikommissar Thomas Goretzky stirbt sofort, seine Kollegin wird durch einen Schuss ins Bein verletzt. Auf der Flucht erschießt Berger an einer Ampel die 34-jährige Polizistin Yvonne Hachtkemper und den 35-jährigen Polizisten Matthias Larisch von Woitowitz. Die Beamten hatten nicht einmal den Versuch unternommen, den Flüchtigen zu verhaften. Im Gegenteil: Der Täter hat extra angehalten, um die tödlichen Schüsse abzugeben. Nach Bergers Amokfahrt richtet er sich selbst. Als die Polizei dessen Wohnung durchsucht, findet sich ein Waffenarsenal aus Totschlägern, einer Splitter-Handgranate, Jagdgewehren, Revolvern und einer ungarischen Pistole. Zudem Bergers DVU- und Republikaner-Mitgliedsausweise. Auf seinem Auto hat er einen Aufkleber angebracht, auf der die Forderung: „Töte sie alle… Gott wird seine Wahl treffen“ steht. Seinen früheren Arbeitsplatz hatte der Neonazi wegen seiner rechtsextremen Gesinnung verloren, als er bei einer Firmenfeier an seiner Hand einen Ring mit Hakenkreuz trug. Ein anderes Mal hatte er sich die Zahl „88“ in den Hinterkopf rasiert, ein in der rechtsextremen Szene beliebter Code für „Heil Hiter“. Nach der Tat prüft die Polizei, ob Berger einen rechtsterroristischen Anschlag vorbereitete und dachte er sei aufgeflogen. Der damalige Innenminister von Nordrhein-Westfalen schloss diese Theorie jedoch aus, da es nach bisherigen Erkenntnissen keine Hinweise auf eine Verstrickung in terroristische Aktivitäten geben würde. Später tauchen in der Stadt Aufkleber der Kameradschaft Dortmund auf: „Berger war ein Freund von uns. 3:1 für Deutschland.“ Eine für die drei getöteten Polizisten eingerichtete Trauerstätte wird verwüstet und mit dem Spruch „Scheiß… 2000-06-14 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/thomas-goretzky-yvonne-hachtkemper-und-matthias-larisch-von-woitowitz/ aas-trg-post-38765 Dortmund Dortmund Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Thomas Goretzky     44137 Dortmund 51.51661 7.45829   35 Jahre 0       Dortmund Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15840 Am Abend des 4. Oktobers 2003 wird der 16-jährige Thomas K. in Leipzig von dem Industrielehrling René M. mit einem Messer so schwer verletzt, dass er einige Stunden später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Vor Gericht gibt René M. an, dass ihm die Gespräche von Thomas K. mit seinen Freunden über Drogen nicht gefallen hätten und er daher einen von ihnen „aufklatschen“ wollte. In dieser Hinsicht sei er von seinen Freunden aus der rechten Szene „gut umerzogen“ worden. Auch hier wird die rechte Motivlage des Täters in der Urteilsbegründung nicht miteinbezogen. Erst die Bemühungen einer kleinen Initiative aus Leipzig namens „Initiativkreises Antirassismus“ führen 2015 zu einer Einstufung des Mordes an Thomas K. als rechts motivierte Straftat. 2003-10-05 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/thomas-k-staatlich-anerkannt/ aas-trg-post-38821 Leipzig Leipzig (Stadt) Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Thomas K.     04103 Leipzig 51.3452 12.38594   16 Jahre 1       Leipzig Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15853 Am frühen Abend des 28. März 2005 wollte der damals 31-Jährige Thomas Schulz mit seinen Freund*innen aus der lokalen Punkszene ein Konzert in Dortmund besuchen. Im U-Bahnhof Kampstraße trifft die Gruppe aus ca. 20 Personen auf Sven K., der als anerkanntes Mitglied der Dortmunder Neonaziszene bekannt ist. Erst wenige Monate zuvor hatte Sven K. einen Punker schwer veprügelt, wofür er verurteilt wurde. Die Gruppe der Punks und Sven K. geraten auf der Rolltreppe des Bahnhofs in eine verbale Auseinandersetzung. Die Punks ziehen schließlich weiter, Thomas Schulz ging jedoch auf die weitere Provokation des Neonazis ein und näherte sich ihm. Sven K. zieht daraufhin, für Thomas Schulz unbemerkt, ein 15 Zentimeter langes Messer aus seiner Bomberjacke. Er rammt es plötzlich und mit erheblicher Wucht in die Brust des unbewaffneten Opfers. Thomas Schulz stirbt wenig später an den Folgen des Angriffs im Krankenhaus. Politische Tatmotivation von Gericht ausgeschlossen Sven K. wird kurz nach der Tat von der Polizei gefasst. Zunächst unter Mordverdacht festgenommen, verurteilte das Jugendgericht ihn schließlich wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von sieben 7 Jahren. Obwohl der Täter das Messer im Unterarm seiner Jacke versteckt hatte, ging das Gericht nicht von Heimtücke aus. Zudem war Sven K. zum Tatzeitpunkt alkoholisiert gewesen – beides wirkte sich strafmildernd aus. Nach Auffassung des Gerichts wurde die Tat spontan und in „Aufwallung von Wut“ begangen. Eine politische Tatmotivation stellte das Gericht trotz des nachweisbaren Hasses des Täters auf Punks nicht fest. Die örtliche Neonaziszene glorifizierte den schrecklichen Mord und hängte Plakate mit der Aufschrift „Wer sich der Bewegung in den Weg stellt, muss mit den Konsequenzen leben“ auf. Sven K. änderte seine Gesinnung auch in der Haft nicht und verschickte über neonazistische Websites Briefe an „die Kameraden“. Trotz anhaltender Verbindungen in die militante Neonaziszene wird der Täter bereits nach fünf Jahren aus der Haft entlassen – auf Grundlage einer positi… 2005-03-28 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/thomas-schulz/ aas-trg-post-38835 Dortmund Dortmund Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Thomas Schulz     44137 Dortmund 51.51661 7.45829   31 Jahre 0       Dortmund Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15857 Am 26. November 2005wird Tim Maier in Bad Buchau (Baden-Württemberg) von einem 24-jährigen Neonazi erstochen. Als er mit vier Freunden, von denen einer Türke ist, ein Lokal verlässt, wird die Gruppe von dem ehemaligen NPD-Mitglied Achim M. und einem weiteren Rechtsextremisten verfolgt und als „Scheiß Ausländer“ beschimpft. Daraufhin kommt es zu einer Rangelei, bei der Achim M. dem 20-Jährigen ein Messer in den Bauch stößt. Bei der polizeilichen Durchsuchung der Wohnung von Achim M. finden sich Hakenkreuzfahnen, Landser-Hefte und eine Pistole. Das Gericht stellte 2006 im Urteil fest, dass der rechtsextreme Hintergrund der Tat nicht geleugnet werden könne und dass in den Parolen sich „dumpfe Ausländerfeindlichkeit“ ausgedrückt habe. Achim M. wird wegen Totschlages zu zehn Jahren Haft verurteilt. Trotz dieses Urteils taucht Tim Maier bis heute nicht in der offiziellen Statistik der Todesopfer rechter Gewalt auf. 2005-11-26 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/tim-maier/ aas-trg-post-38843 Bad Buchau Biberach Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Tim Maier     88422 Bad Buchau 48.06626 9.61136   20 Jahre 0       Bad Buchau Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15846 Am 19. Dezember 2003 werden die drei Spätaussiedler Viktor Filimonov (15), Waldemar Ickert (16) und Aleksander Schleicher (17) vor der Diskothek „K2“ in Heidenheim (Baden-Württemberg) mit gezielten Messerstichen ins Herz getötet. Zwei der Opfer sterben noch am Tatort, einer der Jungen stirbt kurz darauf in der Klinik. Die Opfer waren vor einer Diskothek mit dem 17-jährigen, rechtsextremen Leonhard S. in Streit geraten. Plötzlich zieht Leonhard S. ein Messer und die 20 Zentimeter lange Klinge dringt so tief in Herz und Brust der drei Jugendlichen ein, dass für sie jede Hilfe zu spät kommt. Der damalige Polizeisprecher sagt damals: „Wir rechnen den jungen Mann der rechten Szene zu.“ Leonhard S. war bereits im Oktober polizeilich aufgefallen. Vor derselben Diskothek attackierte er mit anderen Schlägern einen Punk. Das Landgericht Ellwangen verurteilt S. im Juli 2004 zu neun Jahren Jugendstrafe wegen Totschlags. Obwohl die Kammer in ihrem Urteil gesagt hatte, dass die Tat ohne den ausländerfeindlichen Hintergrund des Angeklagten nicht erklärbar sei, sah sie dennoch kein rassistisches Motiv. Die Staatsanwaltschaft spricht noch heute von einem „Kapitalverbrechen mit rechtsextremem Hintergrund“. Die Mobile Jugendarbeit Heidenheim hat ein Projekt ins Leben gerufen mit dem Titel „Gewalt ohne mich“. In diesem Kontext ist unter anderem ein Musikvideo entstanden, das an die drei Jugendlichen Viktor, Waldemar und Aleksander erinnert. 2003-12-19 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/viktor-filimonov-waldemar-ickert-und-aleksander-schleicher/ aas-trg-post-38827 Heidenheim an der Brenz Heidenheim Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Viktor Filimonov     89522 Heidenheim 48.67462 10.15167   15 Jahre 0       Heidenheim Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15908 Am Abend des 19. Februar 2020 verübte ein Rechtsterrorist einen rassistisch motivierten Anschlag in Hanau, bei dem neun Menschen ermordet wurden: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Gegen 22 Uhr eröffnete der Rechtsextreme am Hanauer Heumarkt Feuer aus zwei Schusswaffen. In der Bar „La Votre” erschoss er den Mitarbeiter Kaloyan Velkov. Im Anschluss begegnete er Fatih Saraçoğlu auf der Straße und erschoss auch ihn. In der Shishabar „Midnight” ermordete er den Eigentümer Sedat Gürbüz. Im Anschluss floh der Täter vom Tatort und fuhr in den Stadtteil Kesselstadt. Dort erschoss er auf einem Parkplatz Vili-Viorel Păun in dessen Auto. Im Anschluss stürmte er zum Lokal “Arena Bar & Café” und dem angeschlossenen Kiosk. Dort tötete er Gökhan Gültekin, Mercedes Kierpacz und Ferhat Unvar. In der Bar schoss der Täter auf mehrere junge Männer, Said Nesar Hashemi starb noch am Tatort. Hamza Kurtović wurde schwer verletzt und starb im Krankenhaus. Weitere wurden verletzt, einer davon schwer. Pamphlet offenbart rechtsextremes und verschwörungstheoretisches Weltbild Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts. Ihr zufolge „liegen gravierende Indizien für einen rassistischen Hintergrund der Tat vor“. Grundlage für diese Einordnung ist unter anderem ein „Skript“, das der 42-jährige Täter im Internet veröffentlichte. Darin vermischen sich antisemitische, verschwörungsideologische Ideen mit rassistischen Vernichtungsfantasien. Das 24-seitige Dokument drückt den Hass des Täters auf Muslim*innen und seine sozialdarwinistischen Rassevorstellungen aus. #saytheirnames Der Anschlag von Hanau hat bundesweit Entsetzen, Trauer und Solidarität hervorgerufen. Etwa 6.000 Menschen folgten dem Aufruf „Solidarität statt Spaltung“ und demonstrierten am Samstag nach der Tat in Hanau gegen Rassismus und Menschenverachtung. In vielen weiteren deutschen Städten kam es zu Kundgebungen und Demonstrationen. Die Opfer… 2020-02-19 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/vili-viorel-paun/ aas-trg-post-54765 Hanau Main-Kinzig-Kreis Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Vili Viorel Păun     63450 Hanau 50.13541 8.91644   22 Jahre 1       Hanau Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15847 Am 19. Dezember 2003 werden die drei Spätaussiedler Viktor Filimonov (15), Waldemar Ickert (16) und Aleksander Schleicher (17) vor der Diskothek „K2“ in Heidenheim (Baden-Württemberg) mit gezielten Messerstichen ins Herz getötet. Zwei der Opfer sterben noch am Tatort, einer der Jungen stirbt kurz darauf in der Klinik. Die Opfer waren vor einer Diskothek mit dem 17-jährigen, rechtsextremen Leonhard S. in Streit geraten. Plötzlich zieht Leonhard S. ein Messer und die 20 Zentimeter lange Klinge dringt so tief in Herz und Brust der drei Jugendlichen ein, dass für sie jede Hilfe zu spät kommt. Der damalige Polizeisprecher sagt damals: „Wir rechnen den jungen Mann der rechten Szene zu.“ Leonhard S. war bereits im Oktober polizeilich aufgefallen. Vor derselben Diskothek attackierte er mit anderen Schlägern einen Punk. Das Landgericht Ellwangen verurteilt S. im Juli 2004 zu neun Jahren Jugendstrafe wegen Totschlags. Obwohl die Kammer in ihrem Urteil gesagt hatte, dass die Tat ohne den ausländerfeindlichen Hintergrund des Angeklagten nicht erklärbar sei, sah sie dennoch kein rassistisches Motiv. Die Staatsanwaltschaft spricht noch heute von einem „Kapitalverbrechen mit rechtsextremem Hintergrund“. Die Mobile Jugendarbeit Heidenheim hat ein Projekt ins Leben gerufen mit dem Titel „Gewalt ohne mich“. In diesem Kontext ist unter anderem ein Musikvideo entstanden, das an die drei Jugendlichen Viktor, Waldemar und Aleksander erinnert. 2003-12-19 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/waldemar-ickert/ aas-trg-post-48689 Heidenheim an der Brenz Heidenheim Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Waldemar Ickert     89522 Heidenheim 48.67462 10.15167   16 Jahre 0       Heidenheim Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15900 Am 02. Juni 2019 wurde Walter Lübcke auf der Terrasse seines Hauses durch einen Kopfschuss ermordet. Der Kasseler Regierungspräsident war 2015 Ziel einer rechtsextremen Hasskampagne geworden, die seither immer wieder neu angefacht wurde. In seiner Amtsfunktion war Lübcke auch für die Unterbringung von Geflüchteten zuständig, im hessischen Lohfelden sollte 2015 eine Erstaufnahmeeinrichtung eröffnet werden. Walter Lübcke sprach zu diesem Vorhaben auf einer Informationsveranstaltung, wobei er mehrfach durch Unmutsäußerungen gestört wurde. Schilderungen zufolge war die Stimmung aggressiv. Daraufhin sagte Walter Lübcke jene Sätze, für die er noch Jahre später bedroht wurde: „Wenn wir vermitteln wollen, dass es sich lohnt, in unserem Land zu leben, dann muss man auch für Werte eintreten. Wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen.“ Nachdem ein Mitschnitt der Veranstaltung auf Videoplattformen im Internet veröffentlicht wird, wurde Walter Lübcke in sozialen Netzwerken beschimpft und bedroht. Der Hass ging so weit, dass im rechtsextremen Blog „PI-News“ in Kommentaren seine Privatadresse mit der Aufforderung veröffentlicht wurde, jemand solle „sich kümmern“. Diese Form der Drohung wird in der rechtsextremen Szene schon lange praktiziert, allerdings waren bisher keine Fälle bekannt, die tödlich endeten. Ein solches Szenario scheint beim Mord an Walter Lübcke Realität geworden zu sein: Der Hauptverdächtige Stephan E. legte ein Geständnis ab. Laut eigener Aussage sei E. 2015 selbst bei der Informationsveranstaltung gewesen, Lübcke‘s Äußerungen hätten ihn dann „die ganze Zeit“ beschäftigt. Schon unmittelbar nach seiner Verhaftung berichteten Medien über Stephan E.s Vernetzung in der rechtsextremen Szene. Aus diesem Grund wurde der Mord als politisches Attentat eingestuft, die Generalbundesanwaltschaft übernahm den Fall. E. ist mehrfach vorbestraft, vor allem wegen Körperverletzung, oft mit rassistischem Tatmotiv. Als 2… 2019-06-02 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/walter-luebcke/ aas-trg-post-49077 Wolfhagen Kassel (Landkreis) Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Walter Lübcke     34466 Wolfhagen-Istha 51.30421 9.23027   65 Jahre 1       Wolfhagen-Istha Deutschland   Istha     <Binary data: 60 bytes>
15818 Willi Worg wird in der Nacht zum 25. März 2001 in Milzau (Sachsen-Anhalt) von fünf Neonazis zusammengeschlagen. Drei Tage später stirbt der 38-jährige Mann an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Bereits nach den ersten Schlägen und Tritten wird Willi Worg bewusstlos. Die Täter treten jedoch noch unzählige Male auf das völlig wehrlose Opfer ein. Die Obduktion ergibt später, dass sämtliche Organe im Bauchbereich aufgrund der Tritte zerrissen wurden. Weil das Opfer einige Monate vor dem Angriff den 19-jährigen Haupttäter wegen unterlassener Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall angezeigt hatte, vermutet die Behörde kein politisches Motiv, sondern „Rache“. Außerdem hätten die Schläger von Worg Geld verlangt, bevor sie ihn traktierten. So lautet die Anklage auf versuchten Raub und Körperverletzung mit Todesfolge. Die Jugendkammer des Landgerichts Halle bewertet die Motivation der Täter anders: Am 13. November 2001 werden die fünf Angeklagten wegen Mordes und Beihilfe zum Mord zu Strafen zwischen vier und acht Jahren Haft verurteilt. In der Urteilsbegründung sagt die Vorsitzende Richterin, die Täter hätten Worg „regelrecht zertreten“. Überdies hätten die Täter „wegen ihres rechtsextremen und menschenverachtenden Weltbildes“ „unfassbar brutal“ gemordet. Als die Richterin den 19-jährigen Haupttäter im Prozess fragt, ob er sich in der Untersuchungshaft Gedanken über die Tat gemacht habe, gibt dieser sich unbelehrbar: „Ja ich habe mir Gedanken gemacht. Ich habe mir ein Hakenkreuz auf den Bauch tätowieren lassen.“ Als der damalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) den Verfassungsschutzbericht für 2002 veröffentlicht, taucht Willi Worg in diesem nicht als Todesopfer rechter Gewalt auf. Ein Skandal, denn der damalige Landesinnenminister Klaus-Jürgen Jeziorsky (CDU) fand es gegenüber dem Fernsehmagazin Panorama „erstaunlich“, dass der 38-jährige Mann nicht in der Bundesstatistik als Tötungsdelikt dem Phänomenbereich PMK-rechts zugeordnet wurde, da er nämlich in der Landesstatistik als Todesopfer rechter Gewalt aufta… 2001-03-28 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/willi-worg/ aas-trg-post-38781 Bad Lauchstädt Saalekreis Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Willi Worg     06246 Milzau 51.37603 11.90046   38 Jahre 0       Milzau Deutschland   Milzau     <Binary data: 60 bytes>
15808 Am 14. Juni 2000 erschießt der 31-jährige Rechtsextremist Michael Berger in Dortmund und Waltrop (Nordrhein-Westfalen) drei Polizisten und anschließend sich selbst. Bei einer polizeilichen Routinekontrolle wird Berger mit seinem Auto angehalten, da er nicht angeschnallt ist. Plötzlich eröffnet er das Feuer gegen die zwei Polizeibeamten. Der 35-jährige Polizeikommissar Thomas Goretzky stirbt sofort, seine Kollegin wird durch einen Schuss ins Bein verletzt. Auf der Flucht erschießt Berger an einer Ampel die 34-jährige Polizistin Yvonne Hachtkemper und den 35-jährigen Polizisten Matthias Larisch von Woitowitz. Die Beamten hatten nicht einmal den Versuch unternommen, den Flüchtigen zu verhaften. Im Gegenteil: Der Täter hat extra angehalten, um die tödlichen Schüsse abzugeben. Nach Bergers Amokfahrt richtet er sich selbst. Als die Polizei dessen Wohnung durchsucht, findet sich ein Waffenarsenal aus Totschlägern, einer Splitter-Handgranate, Jagdgewehren, Revolvern und einer ungarischen Pistole. Zudem Bergers DVU- und Republikaner-Mitgliedsausweise. Auf seinem Auto hat er einen Aufkleber angebracht, auf der die Forderung: „Töte sie alle… Gott wird seine Wahl treffen“ steht. Seinen früheren Arbeitsplatz hatte der Neonazi wegen seiner rechtsextremen Gesinnung verloren, als er bei einer Firmenfeier an seiner Hand einen Ring mit Hakenkreuz trug. Ein anderes Mal hatte er sich die Zahl „88“ in den Hinterkopf rasiert, ein in der rechtsextremen Szene beliebter Code für „Heil Hiter“. Nach der Tat prüft die Polizei, ob Berger einen rechtsterroristischen Anschlag vorbereitete und dachte er sei aufgeflogen. Der damalige Innenminister von Nordrhein-Westfalen schloss diese Theorie jedoch aus, da es nach bisherigen Erkenntnissen keine Hinweise auf eine Verstrickung in terroristische Aktivitäten geben würde. Später tauchen in der Stadt Aufkleber der Kameradschaft Dortmund auf: „Berger war ein Freund von uns. 3:1 für Deutschland.“ Eine für die drei getöteten Polizisten eingerichtete Trauerstätte wird verwüstet und mit dem Spruch „Scheiß… 2000-06-14 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/yvonne-hachtkemper/ aas-trg-post-48657 Waltrop Recklinghausen Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung Yvonne Hachtkemper     45731 Waltrop 51.62422 7.39916   34 Jahre 0       Waltrop Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15812 Bei dem Sprengstoffanschlag in Düsseldorf (bekannt als „Wehrhahn-Anschlag“) am 27. Juli 2000 explodierte am Bahnhof Düsseldorf Wehrhahn eine mit TNT gefüllte Rohrbombe. Dabei wurden zehn Menschen, die einen Sprachkurs einer nahe gelegenen Schule besuchten, zum Teil lebensgefährlich verletzt. Eine im fünften Monat schwangere Frau verlor ihr ungeborenes Kind. Die Ermittlungen führten lange zu keinem Ergebnis. Da es sich bei den Opfern um Migranten aus Russland, der Ukraine, Kasachstan und Aserbaidschan handelte und sechs von ihnen Mitglieder regionaler jüdischer Gemeinden waren, wurden bereits kurz nach der Tat fremdenfeindliche oder antisemitische Motive vermutet. Nach über 16 Jahren wurde am 31. Januar 2017 ein Tatverdächtiger mit rechtsextremistischem Hintergrund festgenommen. Ralf S. wurde in Untersuchungshaft genommen unter dem Verdacht, den Anschlag durchgeführt und dadurch versuchten Mord aus fremdenfeindlichen Motiven in zwölf Fällen begangen zu haben. Er hatte sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der rechtsextremen Szene Düsseldorfs bewegtund in der Nähe des Anschlagsorts seine Wohnung gehabt sowie wenige Meter von der Sprachschule der Opfer entfernt einen Militaria-Laden betrieben. Nach der Selbstenttarnung des NSU wurde geprüft, ob der  „Wehrhahn-Anschlag“ in einem konkreten Zusammenhang mit diesem stand. Eindeutige Beweise hierfür fehlen jedoch. Der Angeklagte wurde einmal 2018 und im Zuge eines Revisionsverfahren 2021 erneut freigesprochen. Die Begründung: Es mangele an eindeutigen Beweisen. Die Anklage lautete versuchter Mord in 12 Fällen – das ungeborene Kind wurde hier mitgezählt. 2000-07-27 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/ungeborenes-kind-sonderfall/ aas-trg-post-42005 Düsseldorf Düsseldorf Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung ungeborenes Kind     40217 Düsseldorf 51.21564 6.77661     0       Düsseldorf Deutschland         <Binary data: 60 bytes>
15854 Am 9. Juni 2005 wurde İsmail Yaşar in Nürnberg (Bayern) von der terroristischen Neonazivereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ mit fünf gezielten Schüssen in seinem Dönerstand ermordet. Die Täter, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, wurden erst im November 2011 ermittelt, als man die beiden in einem ausgebrannten Wohnmobil mit der Tatwaffe fand. Die Sebstenttarnung der Zwickauer Terrorzelle und ihre Mordserie an İsmail Yaşar und acht weiteren Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund und einer Polizistin aus Heilbronn offenbarte das jahrelange Versagen der Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden. Jahre lang wurde eine rechtsextreme Motivation verleugnet, die Morde wurden als „Döner-Morde“ verunglimpft. 2005-06-09 00:00:00.000000 https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/ismail-yasar-staatlich-anerkannt/ aas-trg-post-38837 Nürnberg Nürnberg Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung İsmail Yaşar     90403 Nürnberg 49.45434 11.07349   50 Jahre 1       Nürnberg Deutschland         <Binary data: 60 bytes>

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