{"id": 15811, "description": "Der 51 Jahre alte Obdachlose Norbert Plath wird in der Nacht zum 24. Juli 2000 in Ahlbeck (Mecklenburg-Vorpommern) von vier jungen Rechtsextremisten zu Tode gepr\u00fcgelt. Der Obdachlose, der sich hinter der Ahlbecker Kirche einen Platz zum Schlafen gesucht hatte, wurde wach, als ihm ein M\u00e4dchen mit einem Feuerzeug ins Gesicht leuchtet. Wenig sp\u00e4ter treten die jungen Neonazis immer wieder in das Gesicht und den ganzen K\u00f6rper von Norbert Plath \u2013 bis dieser schlie\u00dflich an seinen schweren Verletzungen stirbt. Nach Polizeiangaben hatten die T\u00e4ter die Auffassung ge\u00e4u\u00dfert, dass \u201eAsoziale und Landstreicher nicht in die Gesellschaft passen\u201c. Es fielen S\u00e4tze wie \u201eSchade, dass wir keine Stahlkappenschuhe anhatten, dann w\u00e4re es schneller gegangen\u201c. Drei, der Ahlbecker Neonazis, die den Obdachlosen Norbert Plath mit ungehemmter Brutalit\u00e4t zu Tode pr\u00fcgelten, waren in einem Projekt der akzeptierenden Jugendarbeit eingebunden. Der Hauptt\u00e4ter Gunnar D. erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe. Drei Mitt\u00e4ter wurden zu Haftstrafen zwischen drei und zw\u00f6lf Jahren verurteilt.\nDie t\u00f6dliche Attacke auf Norbert Plath, war nicht der erste \u00dcbergriff auf einen Obdachlosen in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2000. Neben Norbert Plath wurden im Jahr 2000 noch drei weitere Obdachlose in Mecklenburg-Vorpommern von Rechtsextremen get\u00f6tet.\nDer Obdachlose Klaus-Dieter Gerecke wird am 24.06.2000 in Greifswald von Neonazis zu Tode gepr\u00fcgelt.\nDer Obdachlose J\u00fcrgen Seifert wird am 09.07.2000 in Wismar von Neonazis zu Tode gepr\u00fcgelt.\nDer Obdachlose Eckhardt R\u00fctz wird am 25.11.2000 in Greifswald von Neonazis zu Tode gepr\u00fcgelt.", "date": "2000-07-24 00:00:00.000000", "url": "https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/norbert-plath-staatlich-anerkannt/", "rg_id": "aas-trg-post-38771", "city": "Ahlbeck", "county": "Vorpommern-Greifswald", "chronicler_name": "Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung", "title": "Norbert Plath", "factums": null, "motives": null, "postal_code": "17375", "state": "Ahlbeck", "latitude": "53.67234", "longitude": "14.1909", "address": null, "age": "51 Jahre", "official": 1, "tags": null, "contexts": null, "orig_county": null, "orig_city": "Ahlbeck", "country": "Deutschland", "orig_address": null, "district": null, "street": null, "house_number": null, "point_geom": {"$base64": true, "encoded": "AAHmEAAA4JwRpb1hLEB15bM8D9ZKQOCcEaW9YSxAdeWzPA/WSkB8AQAAAOCcEaW9YSxAdeWzPA/WSkD+"}} {"id": 15816, "description": "In der Nacht zum 25. November 2000 wird der Obdachlose Eckhardt R\u00fctz in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) blut\u00fcberstr\u00f6mt mit schweren Kopfverletzungen vor der Mensa der Universit\u00e4t gefunden. Der Notarzt kann nur noch den Tod feststellen. Die T\u00e4ter sind drei Neonazis, die das Opfer mit Baumst\u00fctzpf\u00e4hlen geschlagen und Tritten traktiert haben. Zun\u00e4chst lassen sie den 42-j\u00e4hrigen Mann schwerverletzt liegen, kommen dann aber zur\u00fcck und treten erneut auf ihn ein. Eckhardt R\u00fctz stirbt an den Folgen der schweren Kopfverletzungen. Gegen\u00fcber der Polizei nennen sie als Grund f\u00fcr die t\u00f6dliche Attacke, weil \u201eso einer wie R\u00fctz dem deutschen Streuerzahler auf der Tasche liegt\u201c. Einer der 16-j\u00e4hrigen T\u00e4ter war bis kurz vor dem Verbrechen NPD-Mitglied. Im Juni 2001 verurteilt das Landgericht Stralsund die beiden 16-j\u00e4hrigen T\u00e4ter wegen Mordes zu Jugendstrafen von siebeneinhalb und sieben Jahren. Der 21-j\u00e4hrige Neonazi erh\u00e4lt zehn Jahre Haft. Der Richter betonte bei seiner Urteilsverk\u00fcndung, die drei jungen M\u00e4nner h\u00e4tten sich zum Herrn \u00fcber Leben und Tod aufgeschwungen und ein aus ihrer Sicht lebensunwertes Leben beenden wollen. \u201eDie Tat ist an Brutalit\u00e4t kaum zu \u00fcberbieten\u201c, sagte der Vorsitzende Richter Rainer Loose. Er sprach von einer \u201eSchl\u00e4chter-Mentalit\u00e4t\u201c.\n\nDie Initiative \u201eSchon vergessen?\u201c gr\u00fcndete sich im Herbst 2006, um eine aktive Gedenkkultur in der Hansestadt zu f\u00f6rdern. Schlie\u00dflich gelang es mit Hilfe zahlreicher gesammelter Gelder und Spenden f\u00fcr Eckard R\u00fctz einen Gedenkstein an der Mensa zu setzen.", "date": "2000-11-25 00:00:00.000000", "url": "https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/eckhardt-ruetz-staatlich-anerkannt/", "rg_id": "aas-trg-post-38779", "city": "Greifswald", "county": "Vorpommern-Greifswald", "chronicler_name": "Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung", "title": "Eckhardt R\u00fctz", "factums": null, "motives": null, "postal_code": "17489", "state": "Greifswald", "latitude": "54.09731", "longitude": "13.38423", "address": null, "age": "42 Jahre", "official": 1, "tags": null, "contexts": null, "orig_county": null, "orig_city": "Greifswald", "country": "Deutschland", "orig_address": null, "district": null, "street": null, "house_number": null, "point_geom": {"$base64": true, "encoded": "AAHmEAAAv0hoy7nEKkBxyXGndAxLQL9IaMu5xCpAcclxp3QMS0B8AQAAAL9IaMu5xCpAcclxp3QMS0D+"}} {"id": 15878, "description": "Am Abend des 30. September 2012 klingelt es bei Karl Heinz L. an der Haust\u00fcr in Butzow. Es ist seine Tochter Elise L. mit ihrem Freund Max L. aus Z\u00fcssow. Beide wollen Karl Heinz L. zur Rede stellen. Elise L. beschuldigt ihren Vater, sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht zu haben. Als die beiden Karl Heinz L. am 30. September aufsuchen, schl\u00e4gt Max L. seinem Opfer mit Bleihandschuhen ins Gesicht. Dann tritt er mit seinen Stahlkappenschuhen zu. Diese hatte der 29-j\u00e4hrige T\u00e4ter, eigenen Angaben zufolge, zuvor im Internet erworben. Im Anschluss ersticht der Hauptverd\u00e4chtige Karl Heinz L. mit einem K\u00fcchenmesser. Erst am n\u00e4chsten Morgen findet eine Pflegedienstmitarbeiterin die Leiche des 59-j\u00e4hrigen Mannes in seinem Haus tot auf.\n\nElise L. wirft ihrem Vater vor f\u00fcr eigene psychologische Probleme verantwortlich zu sein. Max L. gibt zu, fr\u00fcher T-Shirts mit der Aufschrift \u201eTodesstrafe f\u00fcr Kindersch\u00e4nder\u201c getragen zu haben.\n\nRund ein Jahr nach der Tat kommt es am Landesgericht Stralsund zum Prozess. Hauptangeklagter ist Max L. Die 24-j\u00e4hrige Elise L. wird wegen Beihilfe zur K\u00f6rperverletzung und Totschlags durch Unterlassung mitangeklagt. Nach knapp 13 Wochen Verhandlungen wurde am 8. November 2013 das Urteil gef\u00e4llt. Max L. wird wegen Todschlags auf elf Jahre Haft verurteilt. Elise L. erh\u00e4lt wegen Beihilfe eine Freiheitsstrafe von f\u00fcnf Jahren und drei Monaten.\n\nDas Gericht sieht die rechtsextreme Gesinnung von Max L. und seinen Hass auf auf p\u00e4dophile Sexualstraft\u00e4ter als Motiv f\u00fcr die t\u00f6dliche Attacke als erwiesen an.", "date": "2012-09-30 00:00:00.000000", "url": "https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/karl-heinz-l/", "rg_id": "aas-trg-post-38907", "city": "Butzow", "county": "Vorpommern-Greifswald", "chronicler_name": "Todesopfer rechter Gewalt, Amadeu Antonio Stiftung", "title": "Karl Heinz L.", "factums": null, "motives": null, "postal_code": "17392", "state": "Butzow", "latitude": "53.83628", "longitude": "13.64637", "address": null, "age": "59 Jahre", "official": 1, "tags": null, "contexts": null, "orig_county": null, "orig_city": "Butzow", "country": "Deutschland", "orig_address": null, "district": null, "street": null, "house_number": null, "point_geom": {"$base64": true, "encoded": "AAHmEAAAJTs2AvFKK0BCJhk5C+tKQCU7NgLxSitAQiYZOQvrSkB8AQAAACU7NgLxSitAQiYZOQvrSkD+"}}